Modalverben - Überblick

CA101

 

Die Modalverben dürfen, können, mögen, müssen, sollen und wollen bilden zusammen mit dem Infinitiv eines Vollverbs, dessen Inhalt sie modifizieren, ein mehrteiliges Prädikat. Bei der Verbindung eines Modalverbs mit einem Infinitiv steht der Infinitiv ohne zu.

 

Beispiele
Lena will fernsehen.
Er muss jeden Monat die Rate zahlen.
Sein Vater kann sogar besser als seine Mutter kochen.

 


 

 

Die Modalverben modifizieren den Inhalt des Infinitivs, mit dem sie verbunden werden. Jedes Modalverb hat bestimmte häufiger oder seltener vorkommende Bedeutungen. Diese modalen Bedeutungen charakterisieren die Beziehung zwischen Subjekt und Prädikat. Man spricht dabei von der objektiven Bedeutung der Modalverben.

 

Einen Überblick über diese Bedeutungen bietet folgende Tabelle:

 

Modalverb Bedeutung
dürfen Erlaubnis, Verbot, Aufforderung
können Möglichkeit, Fähigkeit, Erlaubnis
mögen Wunsch, Gefallen, Einräumung, Aufforderung
müssen Notwendigkeit
sollen Notwendigkeit / Aufforderung, Ziel / Zweck, Ratschlag, Bedingung, Zukunft, zweifelnde Vermutung
wollen Wunsch / Wille / Absicht, Notwenigkeit, Aufforderung, Zukunft

 


 

 

Es gibt aber auch eine zweite Funktion. Diese umfasst modale Bedeutungen, die die Beziehung des Sprechers zum Satz charakterisieren. Es geht vor allem um die Einschätzung der Realität eines Vorgangs (Vermutung) oder die Wiedergabe einer fremden Aussage. Man spricht dabei von der subjektiven Bedeutung der Modalverben.

 

Modalverb Bedeutung
dürfen Vermutung
können Vermutung
müssen Vermutung
sollen Wiedergabe der Aussage eines anderen
wollen Wiedergabe der Aussage eines anderen

 


 

 

Neben den Modalverben gibt es auch andere Verben, die in ähnlicher Weise den Inhalt eines Infinitivs modifizieren können. Diese Verben werden mit einem Infinitiv verbunden, dabei steht aber der Infinitiv mit zu.

 

Beispiele
Du brauchst dich nicht zu bedanken.
Sie scheint glücklich zu sein.
Das Schiff drohte zu sinken.

 


 

 

Die Modalverben können auch wie Vollverben gebraucht werden, sie werden nämlich dann nicht mit einem Infinitiv verbunden.

 

Beispiele
Ich mag Monika sehr.
Klaus will, dass ich ihm Geld leihe.

 

Oft handelt es sich dabei um Satzellipsen, wo der Infinitiv wegfällt, weil er eindeutig interpretierbar ist.

 

Beispiele
Kannst du Deutsch (sprechen)?
Ich muss aufs Klo (gehen).