Das Reflexivpronomen

 

Das Reflexivpronomen wird nach Person, Numerus und Kasus unterschieden. Die Formen des Reflexivpronomens sind in der ersten und zweiten Person Singular und Plural identisch mit dem Personalpronomen. Die Reflexivpronomen stehen nicht im Nominativ und im Genitiv kommen sie sehr selten vor.

 

Singular
 
1. Person
2. Person
3. Person
Maskulin
Feminin
Neutrum
Dativ
mir
dir
sich
Akkusativ
mich
dich

 

Plural
 
1. Person
2. Person
3. Person
Dativ
uns
euch
sich
Akkusativ

 


 

 

Das Reflexivpronomen stimmt mit dem Subjekt des Satzes in Person und Numerus überein.

 

Beispiel 1
Ich
will
mich
im Urlaub vor allem erholen.
1. Person
 
1. Person
 
Singular
 
Singular
 
       
Beispiel 2
Ihr
interessiert
euch
für Politik.
2. Person
 
2. Person
 
Plural
 
Plural
 

 


 

 

Bei nur reflexiv verwendeten Verben wird das Reflexivpronomen als Bestandteil des Verbs angesehen und ist bedeutungsleer. Das gilt auch bei auch reflexiv verwendeten Verben I.

 

Beispiele  
Sie muss sich beeilen. nur reflexiv verwendete Verben
Er ärgert sich sehr darüber. auch reflexiv verwendeten Verben I

 

 

Auf der anderen Seite ist bei auch reflexiv verwendeten Verben II das Reflexivpronomen die Ergänzung (Objekt) des Verbs, die sich auf das Subjekt bezieht bzw. mit ihm identisch ist.

 

Sie wäscht sich jeden Tag. auch reflexiv verwendete Verben II
       
 

 

 

Je nach Verbvalenz kann das Reflexivpronomen ein Akkusativ- , Dativ- oder Präpositionalobjekt sein.

 

Beispiele  
Wann ziehst du dich an? Akkusativobjekt
Ich kaufe mir ein neues Handy. Dativobjekt
Sie kann auf sich nicht aufpassen. Präpositionalobjekt

 


 

 

Reflexivpronomen oder Personalpronomen bei Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen

 

Bei Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen gilt im Allgemeinen die folgende Regel: Das Reflexivpronomen bezieht sich auf das Subjekt des Infinitivs oder Partizips, das Personalpronomen bezieht sich auf das Subjekt des Satzes. Dies gilt nicht, wenn eine Präposition steht. Dann kann nur das Reflexivpronomen stehen, das sich auf das Subjekt des Infinitivs bzw. Partizips oder auf das Subjekt des Satzes beziehen kann.

 

Beispiele    
Ich sehe ihn sich anziehen. Reflexivpronomen bezieht sich auf das Subjekt des Infinitivs
Verb + Akkusativobjekt + Infinitiv
Das Kind sah seine Mutter es anziehen. Personalpronomen bezieht sich auf das Subjekt des Satzes
Er hörte die Leute über sich lachen. Reflexivpronomen bezieht sich auf das Subjekt des Satzes oder des Infinitivs
Er forderte sie auf, sich darüber zu informieren. Reflexivpronomen bezieht sich auf das Subjekt des Infinitivs
Infinitivsatz
Er forderte sie auf, ihn darüber zu informieren. Personalpronomen bezieht sich auf das Subjekt des Satzes
Sie sah ihrer sich schminkenden Schwester zu. Reflexivpronomen bezieht sich auf das Subjekt des Partizips
Partizipialkonstruktion
Sie sah ihrer sie schminkenden Schwester zu. Personalpronomen bezieht sich auf das Subjekt des Satzes

 

 


 

 

Reflexivpronomen als Reziprokpronomen

 

Die Reflexivpronomen des Plurals werden auch als Reziprokpronomen benutzt.

 

Beispiele
Wir haben uns begrüßt.     Wir haben einander begrüßt.
Sie haben sich getroffen. Sie haben einander getroffen.
Reflexivpronomen Reziprokpronomen