Entscheidungsfrage

RA3

 

Die Entscheidungsfrage ist eine Frage, mit der danach gefragt wird, ob der in der Frage formulierte Sachverhalt wahr ist oder nicht.

 

Beispiele
Besucht uns Patrick morgen?
Hat jemand an der Tür geklopft?
Könnte Hans um diese Zeit noch zu Hause sein?

 

 

Entscheidungsfragen haben folgende formale Merkmale:

 

Stellung des finiten Verbs an erster Stelle
Modus Indikativ
Konjunktiv II
Intonation steigend
Satzzeichen Fragezeichen

 

Entscheidungsfragen werden auch V-Fragen genannt, weil sie mit einem Verb beginnen, im Gegensatz zu den Ergänzungsfragen bzw. W-Fragen, die mit einem Fragepronomen oder -adverb (wer, was, wann, wie, wo usw.) anfangen.

 


 

 

Mögliche Antworten auf Entscheidungsfragen

 

Auf eine Entscheidungsfrage wird mit ja, nein, doch oder mit Modaladverbien geantwortet.

 

 

Wenn die Frage positiv ist, dann sind als Antworten ja, nein oder Modaladverbien möglich.

 

  Beispiel Antwort
positive Frage Hat er Geld dabei? ja er hat Geld dabei = Bestätigung
nein er hat kein Geld dabei = Verneinung
Modaladverbien wie sicher, bestimmt nicht, vielleicht, wahrscheinlich, möglicherweise, keineswegs usw.

 


 

 

Das gleiche gilt für Vergewisserungsfragen, wo das Negationswort unbetont ist und keine Verneinung ausdrückt, sondern eine zu bestätigende Behauptung.

 

  Beispiel
Vergewisserungsfrage Hat er es nicht gut gemacht?
=
Er hat es doch gut gemacht. Ist das nicht wahr?

 

 

Auch Aussagesätze können als Vergewisserungsfragen fungieren. Dabei ist die Intonation steigend und oft enthalten diese Sätze die Partikel doch.

 

  Beispiel
Vergewisserungsfrage Du wohnst doch bei deinen Eltern?

 


 

 

Wenn die Frage negativ ist, dann sind als Antworten doch oder nein möglich.

 

  Beispiel Antwort
negative Frage Hat er kein Geld dabei? nein er hat kein Geld dabei = Bestätigung
doch er hat Geld dabei = Verneinung